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Die kleine Schraube   nach Rudyard Kipling

 

Es gab einmal in einem riesigen Schiff eine ganz kleine Schraube, die gemeinsam mit vielen anderen ebenso kleinen Schrauben zwei große Stahlplatten miteinander verband. Diese kleine Schraube fing an bei der Fahrt mitten im Ozean etwas lockerer zu werden und drohte herauszufallen.

Da sagten die nächsten Schrauben zu ihr: “Wenn du gehst, dann gehen wir auch.” 
Und die großen Nägel unten am Schiffskörper sagten: “Uns wird es auch zu eng, wir lockern uns auch ein wenig.” 

Als die großen Schiffsrippen das hörten, riefen sie: “Um Gottes willen, bleibt! Denn wenn ihr nicht mehr haltet, dann ist es auch um uns geschehen!” 
Das Gerücht vom Vorhaben der kleinen Schraube verbreitete sich schnell durch den riesigen Körper des Schiffes. 

Es ächzte und bebte in allen Fugen. Da beschlossen sämtliche Rippen, Platten, Nägel und Schrauben eine gemeinsame Botschaft an die kleine Schraube zu senden, sie möge doch bleiben, denn sonst würde das ganze Schiff auseinander fallen und niemand von ihnen könnte jemals die Heimat erreichen. 

Das baute die kleine Schraube auf. 
Mit einem gewissen Stolz wurde ihr nun bewusst, welch große Bedeutung ihr im Gesamtgefüge zukam. Zufrieden ließ sie ausrichten, sie wolle an ihrem Platz bleiben.